La Baroche/Ajoie/JU
Obstbaumgärten und Damaszener-PflaumenDie Dörfer Fregiécourt, Pleujouse, Charmoille, Miécourt und (nicht an unserer Wegstrecke) Asuel in der südöstlichen Ajoie bilden die Gemeinde La Baroche. Es ist der Obstgarten des Juras. Die kleinen Dörfer sind von wunderschönen Baumgärten umgeben, wie man sie heute selten findet. Hier stehen vor allem Kirsch- und Apfelbäume, weniger Birn- und Nussbäume rings um die Dörfer. In langen, dichten Reihen stehen die Damaszenerpflaumenbäume- eine Besonderheit in der Ajoie. Der Damasson nennt sich die kleine, rote Pflaume, aus welcher ein vorzüglicher Schnaps gebrannt wird: die Damassine. Ihr Ursprung ist unbekannt, die Legende berichtet aber, dass die Kreuzritter sie von einem ihrer Züge aus der syrischen Hauptstadt Damaskus mitbrachten- wie es der Name ja auch besagt. Die Pflaumen werden nicht gepflückt, sondern vom Boden aufgelesen, es werden somit nur reife Früchte verarbeitet, für Wähen, Konfitüre oder als hauptsächlichster Verwendungszweck die Vergärung zu Alkohol. Eine Besonderheit des Gebiets ist auch das Vorkommen des Steinkauzes. Der seltene kleine Vogel ist auf alte Hochstamm-Obstbäume mit Höhlen angewiesen, in denen er sein Nest einrichten kann. In den Baumgärten hier findet er diese Bäume noch. Die intensive Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte setzte aber auch ihm zusätzlich zu durch Verknappung des Nahrungsangebots. Die „Gemeinschaft Steinkauz Ajoie“ versucht hier helfend einzugreifen: Mit Nistkästen werden Wohnmöglichkeiten geschaffen, alte Obst- und Nussbäume sollen stehengelassen werden und wenn möglich um sie herum Gestrüpp wuchern, in welchem Kleintiere sich verstecken können, von denen Steinkäuze sich ernähren. Zudem bieten auch Stein- und Holzhaufen den noch flugunfähigen Jungtieren nach dem Verlassen des Nestes Schutz vor Raubtieren. Diese Massnahmen kommen nicht alleine dem Steinkauz zugute, sondern auch uns, die wir uns in dieser Landschaft wohlfühlen. Diese weite, offene Landschaft mit den wunderschönen Baumgärten erleben wir auf der Wanderung. Wir verlassen den Bus in Fregiécourt, „Place La Baroche“, laufen ca. 300 m auf der Hauptstrasse zurück und zweigen dann südwärts in eine Nebenstrasse ein, die durch Baumgärten zum Schützenhaus hinaufführt. Linkerhand stehen die ersten Damaszenerpflaumenbäume in Reih und Glied. Weiter links dem Waldrand entlang folgen weitere Anlagen. Auf dem Wanderweg geht’s ins Dorf hinunter und dann rechts auf schmalem Fussweg entlang der Fahrstrasse nach Pleujouse. Bei der Bushaltestelle „Bas du village“ steigen wir geradeaus hinauf zur Schlossruine. Rechts im Tal, das nach Asuel hinauf führt, steht ein besonders dichter Bestand an Pflaumenbäumen. Der Wanderweg bringt uns weiter Richtung Charmoille. Bei der grossen doppelstämmigen Eiche wählen wir den Weg nach rechts bis ins Dorf hinunter und wieder ein Stück hoch bis Pt. 549. Hier stehen ein paar besonders eindrückliche alte Bäume. In Charmoille beim Friedhof treffen wir wieder auf den Wanderweg. Wir folgen ihm über den Mont de Miserez durch schattigen Wald bis ins Zentrum von Miécourt, Hotel-Restaurant „de la Cigogne“; die Bushaltestelle finden wir später wenig weiter vorn. Wie hin? Wie zurück? Wie lange? Kartenmaterial : Wunderschöne, leichte Wanderung, ohne grosse Höhenunterschiede, im Frühling während der Kirschenblüte- die Pflaumenbäume blühen etwas vorher - oder im Herbst. Eine meiner Favoriten-Wanderungen. Gemeinschaft Steinkauz Ajoie: www.chevecheajoie.com |