PrinterFriendly
Druckoptimierte Version
Menu
Willkommen Willkommen
Zu den Wanderungen Zu den Wanderungen
Bözingenberg Bözingenberg
Wisenberg Wisenberg
Gsägneti Eich Gsägneti Eich
Les Golats Les Golats
Chasseral Nord Chasseral Nord
La Vy aux moines La Vy aux moines
Moosalp Moosalp
Val d`Iragna Val d`Iragna
Linde auf Honig Linde auf Honig
Stouffeneiche Stouffeneiche
Hagstelli Hagstelli
Muttergottestanne Muttergottestanne
Sagenweg Luthertal Sagenweg Luthertal
Wildenstein Wildenstein
Thurauen Flaach Thurauen Flaach
Arnialp Arnialp
Mt-Soleil/Mt-Crosin Mt-Soleil/Mt-Crosin
Spiez-Thun Spiez-Thun
Niederrickenbach Niederrickenbach
Romontberg Romontberg
Marchairuz/St-Cergue Marchairuz/St-Cergue
Cresciano Cresciano
Mont d'Amin Mont d'Amin
Ruswilerberg Ruswilerberg
Bosco/Gurin Bosco/Gurin
Schwarzenburg Schwarzenburg
Col de l`Aiguillon Col de l`Aiguillon
Châtillon Châtillon
Le Prédame/Les Joux Le Prédame/Les Joux
Rosenlaui Rosenlaui
Itramenwald Itramenwald
Mont de Baulmes Mont de Baulmes
Brunnersberg Brunnersberg
Valle di Moleno Valle di Moleno
Oltingen Oltingen
Locarno Locarno
Burgdorf-Dürrenroth Burgdorf-Dürrenroth
St-Martin/VS St-Martin/VS
Chironico/Alpe Sponda Chironico/Alpe Sponda
Le Theusseret Le Theusseret
Valle di Lodano Valle di Lodano
Muscherenschlund/FR Muscherenschlund/FR
Chandolin/St-Luc/VS Chandolin/St-Luc/VS
Soazza/GR Soazza/GR
Bettlachberg/SO Bettlachberg/SO
Stockhorn/BE Stockhorn/BE
Chasseral Nord/BE Chasseral Nord/BE
Movelier-Liesberg JU/BL Movelier-Liesberg JU/BL
Mariastein-Rodersdorf/SO Mariastein-Rodersdorf/SO
La Baroche/Ajoie/JU La Baroche/Ajoie/JU
Cardada/Cimetta/TI Cardada/Cimetta/TI
Schwenden/BE Schwenden/BE
Wintersingen/Farnsberg/BL Wintersingen/Farnsberg/BL
Mergugno/TI Mergugno/TI
Crémines/BE Crémines/BE
Graitery/BE Graitery/BE
Seeberg/Burgäschisee BE/SO Seeberg/Burgäschisee BE/SO
Le Pâquier/NE Le Pâquier/NE
Grand Risoux/VD Grand Risoux/VD
Möhlinerfeld/AG Möhlinerfeld/AG
Mauborget-Môtiers VD/NE Mauborget-Môtiers VD/NE
Inkwilersee BE/SO Inkwilersee BE/SO
Tegna-Dunzio/TI Tegna-Dunzio/TI
Michaelskreuz ZG/LU Michaelskreuz ZG/LU
Axalp/BE Axalp/BE
Beromünster/LU Beromünster/LU
Breccaschlund/FR Breccaschlund/FR
Buchberg/SH Buchberg/SH
Cavagnago/TI Cavagnago/TI
Galmwald/FR Galmwald/FR
Les Breuleux-La Ferrière/JU/BE Les Breuleux-La Ferrière/JU/BE
Linn/AG Linn/AG
Maschwanden/ZG Maschwanden/ZG
Menzingen/ZG Menzingen/ZG
Montoz/BE Montoz/BE
Mt. Raimeux/BE Mt. Raimeux/BE
Murgtal/SG/GL Murgtal/SG/GL
Richisau/GL Richisau/GL
Simplon Dorf/VS Simplon Dorf/VS
Valle del Salto/TI Valle del Salto/TI
God Tamangur/GR God Tamangur/GR
Kontakt Kontakt
Menue1-down
Social-Bookmarking1

God Tamangur

Ein Kleinod im Val S-Charl /GR

 

„Tamangur! Das pocht so weich und schmeichelnd, etwas fremd und zauberhaft an unsere Seele. Plötzlich singt und schwingt etwas in unserem Innern, eine wundersame Sehnsucht nach Wald und Berg und Einsamkeit und Frieden. Das alles schliesst das Wort Tamangur in sich: Einsamkeit, Stille und vor allem Frieden.

Weit hinten im Herzen des S-Charl-Tales lebt und träumt der Arvenwald. Fernab vom Getriebe der unruhigen Welt bekleidet er einen steilen, rauen Berghang und ist wie ein vergessenes Stück Land aus Urzeiten.“ …….

Kein anderer Schweizer Wald ist so sagenumwoben wie der Bergwald von Tamangur. Niemand hat ihn so anschaulich beschrieben wie Domenic Feuerstein in seinem Buch „Der Arvenwald von Tamangur“, welches 1939 erschienen ist.

Das Val S-Charl erreichen wir von Scuol im Unterengadin aus. Von Ende Mai bis Ende Oktober fährt viermal täglich ein Postauto hier hinauf, in den Monaten Juli bis Oktober sogar achtmal. Das Dörfchen ist auch mit dem PW auf einer z.T. naturbelassenen Strasse erreichbar. Der (kostenpflichtige) Parkplatz befindet sich ausserhalb der Siedlung. Bis Anfang des l9. Jahrhunderts wurde in der Gegend silberhaltiger Bleiglanz und Eisenerz abgebaut, das Dörfchen S-Charl stand im Zentrum des Bergbaus. Einige Ruinen vor dem Dorf, ein Museum und das neu renovierte Knappenhaus am Dorfplatz zeugen von dieser Zeit. Der Bergbau rentierte wohl nicht mehr, im Dorf wurde es still. Heute ist S-Charl ein Sommerdorf, zwei Gasthäuser, eine romanische Kirche, am Hang des Mot Madlain ein paar Ferienhäuser. Im Winter liegt der Ort wie ausgestorben da, nur mit der Pferdekutsche erreichbar. Ein Paradies für Langläufer und Schneeschuhwanderer, die dann eine unberührte Gegend vorfinden. Wenige Schritte vor dem Dorf steht das Museum Schmelzra. Es zeigt, wie während Jahrhunderten am Mot Madlain von Hand Erze abgebaut wurden. Es beherbergt auch eine Sonderausstellung „Auf den Spuren des Bären“. 1904 wurde hier der letzte Braunbär der Schweiz erlegt. Über eine Distanz von 1.5 km führt von hier ein einfach zu begehender Bären-Erlebnisweg mit verschiedenen Posten talabwärts bis zur Brücke Ravitschana.

Am Dorfbrunnen mit dem hölzernen Bären vorbei wandern wir jetzt talaufwärts. Die Naturstrasse führt dem Fluss Clemgia entlang, immer leicht ansteigend; ein angenehmer Weg. Nach etwa einer Dreiviertelstunde sind wir bei der Abzweigung zum Cruschetta-Pass, der nach Taufers im italienischen Münstertal führt. Weiter auf der Naturstrasse sind wir zehn Minuten später bei der Weggabelung, wo wir dem Wanderweg nach links zum God Tamangur folgen.

Der Weg steigt jetzt etwas mehr an durch lichten Wald und über eine Weide. Dann erreichen wir die verfallenen Gebäude der Alp Tamangur Dadora. Über einen Bach führt der Weg weiter und wir stehen am „Eingang“ zum Wald. Zuerst stehen die Bäume noch recht weit auseinander, bald wird der Wald dichter. Jetzt haben wir ihn erreicht!! Der God Tamangur: Der höchstgelegene Arvenwald Europas. Der Wald ist nicht gross, etwa zwei km lang und einen halben km breit; um so mehr sollte man sich Zeit nehmen. Es ist gar nicht nötig, den Wanderweg zu verlassen. Die ersten mächtigen Baumgestalten sind bald vom Weg her zu entdecken. 

Wie ein Relikt aus vergangener Zeit, gezeichnet vom Überlebenskampf, von der Sonne schwarz gebrannt, mit ausgebleichten und verdrehten Wurzeln stehen sie da, trotzen Wind und Wetter, winden sich um Felsblöcke herum und be- und verharren auf ihrem Platz. Knorrige Äste gehen von den Stämmen weg; Äste, ganze Bäume liegen am Boden, verwittern und vermodern und geben wieder die Grundlage für neue Bäume. Bis zur Waldgrenze in fast 2300 Metern Höhe -weiter oben finden wir noch vereinzelt ungemein zähe kleine Bäume-  stehen die knorrigen Stämme, von denen die ältesten bis 400 Jahre alt sind und einen Stammumfang von bis zu fünf Metern aufweisen.

Der Wald ist also heute der Natur überlassen, es werden keine Bäume gefällt und auch kein Totholz weggeräumt. Wie dieser Wald überleben konnte, wo doch für die Blei- und Silberverhüttung in S-Charl Unmengen von Holz gebraucht wurden. Noch vor hundert Jahren wurde er ausgebeutet: Vieh zertrampelte die jungen Bäumchen, um Weideland zu gewinnen wurden Teile des Waldes abgebrannt und fleissig Arvenzapfen und Nadelstreu gesammelt. Dank Schutzmassnahmen hat er sich erholt, was nicht nur in erster Linie den Menschen zu verdanken ist, nein, «schuld» ist der Tannenhäher (auch sympathisch Arvenfreund genannt, romanisch Cratschla). Seit dieser ehemals stark bejagte Rabenvogel unter Schutz steht, hat sich auch der Arvenwald wieder erholt. Sein Wohlergehen ist mit jenem des Vogels verbunden- Tausende von Arvensamen sammelt und vergräbt dieser Vogel jedes Jahr, und findet nicht mehr alle.

Bald wird der Wald lichter, die Bäume kleiner und dünner. Hier oben verlangt das rauhere Klima den Bäumen noch mehr ab, was sich in abenteuerlichen Wuchsformen zeigt. Wir nähern uns der Alp Tamangur Dadaint und auf der andern Seite der Clemgia der Alp Astras. Hier nehmen wir die Naturstrasse zurück nach S-Charl. Unterhalb des Gebäudes der Alp Praditschöl führt der Weg oberhalb des in der Ebene mäandrierenden Flüsschens vorbei. Von hier haben wir den ganzen Wald Tamangur nochmals im Blick. Dahinter erheben sich die Spitzen des Piz Murtera.

Im Herbst ist es herrlich, hier zu wandern: Der dunkle Arvenwald, weiter unten im Tal die Berghänge mit den flammend gelben Fichten, die Farben der Felsen, von grün über grau zu schwarz, und darüber die schon etwas verschneiten Gipfel, zuoberst der stahlblaue Himmel. Was will man noch mehr?!

Den Rückweg nach S-Charl der Clemgia entlang finden unsere Füsse von allein.

Wie hin?

S-Charl. -Nach Scuol-Tarasp mit den SBB, Vereina-Tunnel, Fahrplanfeld 910

-mit dem Postauto von Scuol nach S-Charl, Fahrplanfeld 90.913. Wenige Kurse, nur im Sommer.

-mit dem PW über Scuol nach S-Charl, Parkiermöglichkeit ausserhalb des Dorfes.

Wie zurück?

S-Charl. Wie bei der Anreise

Wie lange?

-S-Charl, 1810 m – Pkt. 2018, Abzweigung nach Tamangur     1 Std.

-Pkt. 2018 – Tamangur Dadora– God Tamangur – Tamangur Dadaint– Alp Astras  1 Std.

-Alp Astras – S-Charl     1 Std. 20 Min.

Besonderes:

Der God Tamangur ist Naturschutzgebiet. Keine Feuer entfachen!

Anfangs des 20. Jahrhunderts sollte hier der erste Nationalpark entstehen. Es ist anders gekommen. Ganz in der Nähe, ein paar Täler weiter südwestlich wurde er geschaffen.

Die Wanderung ist auch von Lü im Münstertal oder von Süsom Givé an der Ofenpassstrasse aus lohnenswert. Wanderzeit bis S-Charl 4 bis 4 ½ Std.

Übernachtungsmöglichkeit in S-Charl:

Hotel Crusch Alba www.cruschalba.ch und Gasthaus Mayor www.gasthaus-mayor.ch.

Kartenmaterial:

LK 1:25 000 S-Charl, Nr. 1219

Museum Schmelzra in S-Charl www.schmelzra.ch















 

Bottom-Login
© Copyright 2012 by Ripe-WORLD | Webmaster
Benutzername:
User-Login
Ihr E-Mail
*