Buchberg/SH
Die MarchlindenVom Bahnhof Eglisau folgen wir dem Wander-Wegweiser nach Buchberg. Durch eine Rosskastanien-Allee geht’s stadtwärts hinunter zur Rheinbrücke. Wir schwenken rechts in die alten Häuserzeilen ein – das Städtchen ist nicht gross – und verlassen sie bald wieder durch die Obergass. Wir kommen zum ersten Rebberg, wandern kurz durch ein Stück Wald und sind dann bald – immer etwas Höhe gewinnend - bei einem Aussichtspunkt: Eglisau, der Rhein und die Rebberge sind uns zu Füssen. Über den Rebbergen geht’s weiter und nach kurzem Anstieg im Wald erreichen wir die Buchberger Höhe, eine mit Feldern übersäte Hochfläche. In einem Bogen nach links führt der Weg ins Dorf Buchberg hinein. Beim Restaurant „Sternen“ folgen wir dem Wegweiser „Kirche Buchberg“, dann beim Brunnen mit dem alten Birnbaum geht’s nach rechts, vor der Schulanlage nach links und bei der Firma „fehr tech“ wenden wir uns südwärts bis zu den letzten Häusern. Hier treffen wir auf eine prächtige rund 300 jährige Linde. Ein paar Minuten weiter und unübersehbar auf dem Feld steht rechts die mächtige, etwa 500 Jahre alte Marchlinde. Bis im Sommer 2007 standen hier zwei alte Linden; die kleinere fiel endgültig um, nachdem ihr Zustand immer schwächer geworden war. Die ausgedünnte Krone konnte den Winden nicht mehr trotzen. 1947 hatte schon ein Blitz die kleinere Marchlinde beschädigt. Die Wunde wurde mit Beton aufgefüllt. 60 Jahre hat der Baum mit dieser Wunde weitergelebt. Heute steht neben der alten Marchlinde ein junges Lindenbäumchen: So sind sie wie die Jahrhunderte vorher wieder zu zweit. Zur Geschichte der Linden steht auf einem 1996 daneben aufgerichteten Findling auf einer Tafel eingraviert: Buchberger Marchlinden, Alter etwa 500 Jahre, Sommerlinden Tilia platyphyllos Scop. „March“ ist eine alte Bezeichnung für Grenze. Die beiden Linden waren Grenzbäume, Orientierungszeichen, und dienten als Gerichtsplatz (letztmals um 1910). Sie stehen am Saumpfad, der Eglisau mit Rüdlingen verband und markierten gleichzeitig für Pilger aus dem Norden (auf dem Weg nach Einsiedeln) die Rhein-Furt unterhalb der Tössegg (der Stelle, wo Rhein und Töss zusammenfliessen). Findling: Sandkalk Herkunft: Gletscherablagerung der Riss-Eiszeit aus dem Glarner- oder St. Galler Oberland , Fundort Langgenbach, nördlich Risi, Buchberg. Bäume, die eine Grenze markieren, finden wir auch an der Hagstelli im Napfbergland. Der „Hag“, eine lebendige gepflanzte Hecke mit einzelnen grösseren und z.T. uralten Bäumen steht auf der Grenze zwischen Luthern und Eriswil, d.h. zwischen den Kantonen Luzern und Bern. Wir wandern weiter über das Murkatfeld und am Murkathof vorbei der Tössegg zu. In zwei steilen Kehren führt der Pfad zur Fähre hinunter. Von April bis Oktober kann man jeweils an Sonn- und Feiertagen und von Mai bis Mitte September auch an Samstagen sich hier über den Rhein setzen lassen. Von der Tössegg aus verkehren auch Kursschiffe nach Ellikon/Rüdlingen bzw. flussabwärts nach Eglisau. Siehe www. Szr.ch Wir bleiben auf dem nördlichen Rheinufer und folgen dem schönen Wanderweg dem Fluss entlang bis zu den ersten Häusern von Eglisau. Über den schon bekannten Weg gelangen wir wieder zum Bahnhof. Wie hin? Wie zurück? Wie lange? Buchberg – Marchlinden, 491 m ü.M. – Murkathof, 425 m ü.M. – Eglisau Bhf. 1 Std. 30 Min. Kartenmaterial: Schweiz Mobil- Wanderland- Karte Quellen: |
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