Itramenwald/Grindelwald /BE
Arven unter dem DreigestirnDie Männlichenbahn, 200 m neben der Bahnstation Grindelwald Grund der Jungfraubahn, bringt uns hinauf zur Zwischenstation Holenstein, ein gutes Stück über Grindelwald. Unterhalb der Seilbahnstation führt der Wanderweg aufwärts Richtung Männlichen. Bei Feldmoos entschliessen wir uns für die Abzweigung nach Bustligen. Mit wenig Steigung geht’s durch den ruhigen Fichtenwald mit dichtem Heidelbeergestrüpp. Tschuggen ist eine offene Fläche, die Eiger-Nordwand schiebt sich immer wieder in unser Blickfeld. Kurz vor Bustligen, etwa auf der Höhe von 1850 m ü.M., stehen die ersten Arven, der einzige Nadelbaum mit fünf Nadeln pro Büschel, am Wegrand. Mit etwas Glück können wir den Tannenhäher beobachten. Der schwarz-weiss gesprenkelte Vogel legt für den Winter Arvensamen-Vorräte an. Weil er nicht mehr alle findet, keimen daraus junge Arven. So sorgt er für ihre Verbreitung. Drei schöne Arven stehen oberhalb des Wegs bei der Abzweigung des Höhenwegs 2000 bei Pt. 1880. Unterhalb des Wegs treffen wir vier von Wind und Wetter zerzauste Arven inmitten einer schönen Blumenwiese mit einzelnen Alpenrosen. In Bustligen zweigt der Weg zur Kleinen Scheidegg ab, wir folgen ihm ein kurzes Stück und bemerken am rechten Hang über ein halbes Dutzend alte Arven. Sie stehen in einer reichen Blumenwiese mit Wacholder, Erikas und Heidelbeeren. Die Stämme, ihr Holz ist weich und wenig dauerhaft, gut geeignet zum Schnitzen und Drechseln, sind anfällig für Witterungseinflüsse wie Lawinen, Blitzschlag oder Sturm; abgebrochene Wipfel oder Äste sind nicht selten bei den vom Wind und Wetter gezeichneten Bäumen. Jetzt nehmen die touristischen Erschliessungsanlagen überhand. Skilifte, Sesselbahnen prägen das Bild rund um Arvengarten. Beeindruckend ist der Blick von hier auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Weiter auf dem Weg nach Alpligen kommen wir nochmals der Nordwand ein Stück näher und direkt darunter rechterhand stehen ein paar alte Arven, knapp an der Baumgrenze, bevor Heidelbeer- und Wacholdergestrüpp in Fels übergeht. Weiter abwärts an der Strasse zur Alp Mettla sind links in einer reichen feucht-sumpfigen Wiese mit Enzianen und Orchideen drei wunderschöne Arven anzutreffen. Vor der 1800 m hohen Nordwand, 1938 erstmals bestiegen in vier Tagen, in unserem Jahrhundert in 2 Std. 28 Min., geht der breite Wanderweg –an schönen Sonntagen ist man hier sicher nicht allein- hinunter zu Berggasthaus und Bahnstation Alpligen. Von letzterer hat man einen schönen Blick auf den weiten Itramenwald. Die Jungfraubahn bringt uns hinunter nach Grindelwald. Wie hin? Wie zurück? Wie lange? Kartenmaterial: |