Von Schwarzenburg (auf Umwegen) nach Thörishaus/BE
Die Eiben von Umbertsried und GeretsriedVon Schwarzenburg im Vorland des Gantrischgebiets führt der Wanderweg zum Dorf hinaus über die leicht nach Norden abfallende Hochebene in Richtung Sensegraben. Der Wegweiser führt uns durch einen Hohlweg hinunter zur Grasburg, der Feste hoch über der Sense. Die ausgedehnte Ruine mit Feuerstellen lädt zu einer ersten Rast ein. Fast 70 m tiefer überqueren wir den Fluss, der mäandrierend den ganzen Talkessel zwischen den hohen Felsen mit Kiesbänken und Wasserläufen ausfüllt: Ein Paradies im Sommer zum Baden. Die lebendige Flusslandschaft –Fluss des Jahres 2012- mit Stromschnellen und flachen Abschnitten, Stillwasser und tiefen Becken mit steilen grösstenteils bewaldeten Hängen steht unter Naturschutz. Deshalb verhalten wir uns auch entsprechend. Nach dem Harrisstäg geht’s steil hinauf und durch ein kurzes Waldstück weiter Richtung Albligen, das westwärts der Sense noch zum Kanton Bern gehört. Im Dorfzentrum nach dem „Bären“ zweigen wir rechts ab, steigen auf zum Aussichtspunkt Höhi, von wo wir vom Dach eines Reservoirs eine fantastische Aussicht auf die Berner Viertausender, ins Gantrischgebiet und in die Freiburger Voralpen geniessen. Jetzt wenden wir uns nordwärts, immer im Blick die Jurakette, verlassen bei Oberholz den Wanderweg und kommen nach Umbertsried, das zu Ueberstorf/FR gehört. Beim zweiten Bauernhof nach einer mächtigen alleinstehenden Eiche wenden wir uns nach rechts und treffen auf die allein auf dem Feld stehende Eibe. Sie soll 500 Jahre alt sein. Speziell ist nicht ihre Grösse, aber ihr Standort, mitten im Feld. Schon von der Höhi, unserem vorherigen Aussichtspunkt aus fällt der Baum, den man hier nicht erwartet, in der Landschaft auf. Die Eibe gilt als sehr schattentoleranter Baum. Während junge Eiben nur im Schatten gedeihen, vertragen ältere Bäume auch volle Sonne; wir finden die meisten aber in Mischwaldbeständen. Wir wissen nicht, was die Besitzer dieses Baumes dazu bewogen hat, ihm Hege und Pflege angedeihen zu lassen. Wir wandern weiter dem Birchholz zu und kommen wieder auf den Wanderweg nach Obermettlen. Bei der Kapelle schalten wir nochmals eine Rast ein. 100 m oberhalb der Kapelle geniessen wir nochmals die Aussicht in die Berge. Der südöstlich gelegene Bauernhof an bevorzugter Lage wartet mit einer grossen Bauernhoflinde auf. Jetzt geht’s weiter über Hermisbüel und durchs Tal des Mülibachs Richtung Riederen. Vorher machen wir noch bei Pt. 636 einen kurzen Abstecher nach Geretsried hinauf. Anfangs des Weilers, ganz nahe der Strasse und gegenüber einem Bauernhof treffen wir auf die zweite Eibe. Sie mag so alt sein wie die Umbertsried-Eibe, ungewöhnlich ist wieder ihr Standort an der Strasse, inmitten der Gebäude, und -dass ihr über Jahrhunderte Sorge getragen wurde. Zurück auf dem Wanderweg unserer geplanten Route durchqueren wir den Weiler Riederen, steigen dann hinunter an die Sense bei der Riederenbrücke und folgen dem Wegweiser zum Bahnhof Thörishaus-Dorf.
Wie hin? Wie zurück? Wie lange? Schöne Wanderung zu jeder Jahreszeit, ausser natürlich bei hohem Schnee und Eis. Wir waren hier zwei Tage vor Weihnachten bei +12 Grad unterwegs und genossen die fantastischen Fernblicke. |