Axalp/BE
Von den Bergahornen auf der Axalp zu den GiessbachfällenAuf der Axalp, gegenüber dem Brienzer Rothorn, hoch über dem Brienzersee, beginnt unsere Wanderung bei der Postauto-Endhaltestelle und zugleich Talstation der Windegg-Bahnen. Auf dem Wanderweg geht es zuerst leicht abwärts bis zur Hauptstrasse und vorbei am Restaurant Bellevue. Im Dorf treffen wir rechterhand auf zwei dicke ausladende Bergahorne. Im Gebiet Totzweg wächst auf der gegenüberliegenden Wiese ein wunderschöner Bergahorn. Weiter abwärts queren wir wieder den Wanderweg, dem wir bis zur Fahrstrasse folgen. Auf dieser wieder bergwärts verlassen wir sie bei Pt. 1323 „Balmi“. Eine Naturstrasse zweigt nach rechts ab. 50 m weiter in der Nähe des Stalls entdecken wir einen Riesen-Bergahorn, einer der mächtigsten Bergahorne in der Schweiz, der heute aber ein schitteres Bild abgibt. Der dicke Ast, der aus der Stammhöhlung wegstrebt, ist abgesägt. Der Stamm endet in einem Aststumpf und einem weniger dicken Ast, der himmelwärts strebt und als einziger noch grüne Blätter trägt. Reste des ursprünglichen Stammkreises lassen die ehemalige Mächtigkeit mit einem Umfang von acht Metern erahnen. Der Baum hat sein Alter wohl erreicht und wird weiter verfallen. Zurück auf dem Weg gehen wir an einem Schober vorbei über die Wiese und kommen bei einem zweiten Stallgebäude an den Waldrand. Hier erreichen wir den Wanderweg, der von der Axalp zum Giessbach hinunterführt. Weiter im Süden bilden das Faulhorn (mit dem gut erkennbaren Hotel) und das Schwarzhorn den Talabschluss. Drei mächtige Bergahorne stehen um das Gebäude. Ein spannender, fast verwunschener Ort, Schwarzenberg genannt, wie aus einer vergangenen Zeit, welcher uns zu einer Rast einlädt. Der Weg windet sich weiter den Wald hinunter und führt unter einer Felswand durch. Wir zweigen dann nach links ab, immer der Wegbezeichnung Schweibenalp folgend. Durch die obere Giessbachschlucht-weit unten der tosende Bach- steigen wir kurz an, kommen später auf die Fahrstrasse zur Schweibenalp, dem „Zentrum der Einheit Schweibenalp“ mit dem grossen Seminarhaus. Etwas versteckt rechts des Gebäudes beginnt der Abstieg zu den Giessbachfällen, zum Hotel und zum See. Der Weg durch recht steiles Gelände ist gut angelegt. In vielen Windungen steigen wir ab, Treppenstufen machen es uns leichter; bald wird der Tiefblick auf den See (was für eine Farbe!) und das Hotel Giessbach frei. Über eine Brücke gelangen wir auf die andere Seite des stiebenden Bachs. Unter uns donnert das Wasser über einen Fall-man sieht nicht wohin- in die Tiefe. Dem stiebenden, donnernd-tosenden Wasser nach abwärts nähern wir uns dem Hotel. Ein Höhepunkt vorher ist ein Stück Weg, das hinter einem über den Felskopf herunterschiessenden Wasserfall durchführt. Ein ohrenbetäubendes Schauspiel. Hinter dem Gischtvorhang erkennt man das Hotel. Malerisch liegt das Hotel Giessbach über dem See. Gemälde von Schweizer Malern waren es, die diesen Ort und die Fälle im 18. Jahrhundert erst bekannt machten. Daraufhin machte man sie zugänglich, ein einfaches Gasthaus folgte, und als um 1870 das Hotel Giessbach eröffnete, kamen die Gäste aus aller Welt, um die Fälle zu sehen, die sie von Bildern her kannten und die in der Nacht mit bengalischen Flammen beleuchtet wurden. Vor rund 40 Jahren sollte ein riesiges Chalet aus Beton und Holz anstelle des alten Baus errichtet werden. Doch es regte sich Widerstand, und mit Hilfe der von Umweltschützer Franz Weber gegründeten Stiftung „Giessbach dem Schweizervolk“ wurde das Hotel gekauft, renoviert und als Gesamtgemälde gerettet. Aus aller Welt lädt heute das Grandhotel Giessbach Gäste wieder ein. Bis zur Schifflände sind es 10 Minuten, man kann auch die historische Standseilbahn aus dem Jahre 1875 benützen. Mit dem Schiff geht’s zurück nach Brienz. Wie hin? Wie zurück? Wie lange? Kartenmaterial: Eine interessante Wanderung; fast alles bergab, Höhendifferenz fast 1000 Meter. Die Farbe des Brienzersees ändert sich je nach Wind und Wetter von Blau über Türkis bis Smaragdgrün. Spannend! Die tosenden Giessbachfälle sind ein Erlebnis. |
![]() |