Muscherenschlund /FR
Bergahorne auf der Schönenbodenegg und der Alp Oberer NeugantrischVon Freiburg/Fribourg fahren wir mit dem Bus nach Schwarzsee/Gypsera. Hinter dem grossen Parkplatz am idyllisch gelegenen See ist die Talstation der Sesselbahn auf die Riggisalp, die wir gerne in Anspruch nehmen, um erst einmal die 400 Höhenmeter zu überwinden. Bis zur Alphütte Riggisalp führt der Weg zuerst leicht abwärts, nachher steigt er in einem eleganten Bogen unter der Kaiseregg, vorbei an einem Dolinenseelein, zur Salzmatt an, unserem ersten Ziel und auch höchsten Punkt unserer Wanderung. Das Alpbuvette ist während der Alpzeit geöffnet. Jetzt liegt die Landschaft des Muscherenschlunds, den wir dann erwandern, vor uns. Unter „Schlund“ stellt man sich zuerst etwas Enges, Bedrohliches vor: Eine Schlucht, ein Graben, vielleicht sogar ein Abgrund. Hier ist das nicht der Fall: der Schlund ist wohl im Süden von Kaiseregg, Schafarnisch und Märe abgegrenzt–alle drei über 2000 m hoch-, gegen Norden sind die Hügel aber sanfter und die Wege führen weder in die „Hölle“ noch in einen abgründige „Tiefe“. Immer auf dem Wanderweg erreichen wir über Geissalp dann Schönenboden. Am Hang rechter Hand, die Schönenbodenegg, wachsen Bergahorne. Beim Weiterwandern haben wir einen schönen Blick auf diese einmalige Landschaft. Kurz vor unserem nächsten Ziel, der Bergbeiz Gantrischli zweigen wir rechts ab zur Alp Unterer Neugantrisch und nochmals ein Stück weiter bergan zur Alp Oberer Neugantrisch. Ein Bergahorn steht als schützender Haus- und Wächterbaum neben dem Alpgebäude; steht er doch für Ruhe und Gelassenheit und soll die bösen Geister fernhalten. Wir sind in einem Talkessel, der südwärts ansteigend später in die Geröllhalden des Stierengrats übergeht. Die Landschaft wird von Einzelbäumen und Baumgruppen bestimmt, grösstenteils Fichten, aber, wenn wir ca. 100 m weitergehen, treffen wir auf einen moosüberwachsenen, hohlstämmigen alten Bergahorn. Moose und Flechten sind oft auf Bergahornen anzutreffen, helfen sie ihnen doch, um in die Höhe und ans Licht zu kommen. Auch bilden die alten Stämme eine schuppige Borke mit aussergewöhnlichen Formen und Farben von Grün- zu Gelb- (manchmal bis Orange-) und zu Brauntönen. Daher der Name (Acer) „pseudo platanus“, was so viel bedeutet wie „sieht aus wie eine Platane“. Nicht weit davon treffen wir ein Prachtsexemplar eines doppelstämmigen Bergahorns, das sich aber beim Näherkommen als zwei Bäume herausstellt. Hangaufwärts – wir halten uns streng am Hag entlang- stehen zwei weitere Bergahorne und etwas mehr rechts steht ein wunderschöner Baum mit dickem, wulstigem Wurzelstock. Er erreicht einen beachtlichen Umfang auf Brusthöhe von 5.30 m. Nach diesem Abstecher zu den Bergahornen gehen wir den gleichen Weg zurück zum Alp-Buvette Gantrischli. In erhöhter Lage über dem „Schlund“ geniessen wir hier im Garten eine Erfrischung und den Ausblick talwärts. Der Weg führt uns dann weiter über die Alp Unter-Spittel Gantrisch bis Unter Murenstöck, P. 1133, wo wir auf die Fahrstrasse talauswärts treffen. Der müssen wir dann –für eine halbe Stunde -folgen, es gibt keine andere Möglichkeit bis Sangernboden, der Postautostation Richtung Gurnigel und Thurnen.
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