Von Moutier/BE zur Waldweide „Les Golats“
Die Pàturage du Golats nördlich von Moutier war früher wohl eine Waldweide, eine Wytweide. In ihrem südlichen Teil finden wir Flächen von Magerwiesen und ein paar alte beeindruckende Eichen erinnern noch an die frühere Bewirtschaftungsform. Sie stehen relativ eng beieinander auf dem leicht nach Süden ausgerichteten Hang am Rand der Waldweide. Eine solche Dichte von massigen alten Eichen ist in der Schweiz selten anzutreffen.
Vom Bahnhofplatz in Moutier folgen wir dem Wanderwegweiser zum „ Pavillon“, einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt. Beim Restaurant „ Les Gorges“ am Eingang zu der eindrücklichen Schlucht queren wir die Hauptstrasse und steigen in einer Kehre durch den Wald zum Pavillon auf. Von da zeigt sich einer schöner Blick über die Stadt zu den gegenüber aufragenden Felshängen des Graitery und bis in Schlucht von Court. 100 Meter oberhalb des Pavillon führt ein schmaler Pfad zu einer Plattform. Hier kann man durch ein Teleskop auf einer Felsplatte in der Schlucht von Moutier etwa 300 Fussspuren von Dinosauriern erkennen. Text und Foto geben dazu Auskunft und ein Faksimile von zwei Abdrücken zeigt die Zeugen vergangener Zeiten ganz nah. Eindrücklich ist auch die Schlucht. Im Zeitraum von Millionen Jahren wurden die Gesteinsschichten in Millimeterschritten nach oben gefaltet. Die Birs hat sich durch die stetig wachsenden Kalkfelsen gefressen und die Klus gegraben. Die obern weichen Schichten erleichterten dem Fluss die Arbeit; nach oben ist die Schlucht breiter. Wir wandern weiter an Vita Parcours – Posten vorbei Richtung „Les Golats“. Rechts taucht bald eine kleine Lichtung auf. Als Zeuge der früheren Wytweide steht links am Weg eine alte Eiche, die dicht von andern Bäumen umgeben ist. Oben auf der Weide verlassen wir den Wanderweg und gehen am Waldrand mit den Mehlbeerbäumen und an einzeln stehenden Fichten vorbei. In diesem Gebiet stehen drei alte Eichen; die erste ist verdorrt und Stamm und Äste sind ein von Moos überwachsenes Skelett. Am östlichen Waldrand entdecken wir zwei weitere Eichen; unter einer hat ein Stechpalmenstrauch „Unterschlupf gefunden“. Bei einer Feuerstelle haben wir den Überblick über das Gelände. Immer am Waldrand bleibend dem höchsten Punkt zuhaltend schalten wir eine Rast ein. Weit geht der Blick Richtung Gorges de Court und zum Moron mit dem vom Architekten M. Botta entworfenen Turm. Hier ist auch der Verkehrslärm von Moutier nicht mehr so stark zu vernehmen und wir geniessen die Landschaft. An einem grossen Mehlbeerbaum vorbei gelangen wir abwärts auf einen Feldweg und dann zu einer alleinstehenden Buche, die einen Brusthöhenumfang von knapp 4 m aufweist. In der Mitte der Wiese steht wohl die dickste Eiche des Gebiets „Les Golats“: Ein schöner, kräftiger, weit ausladender Baum. Mit der Schlucht von Court im Hintergrund gibt er ein schönes Fotosujet. Beim folgenden Waldstreifen gehen wir nach links und kommen wieder auf den Wanderweg zurück. Wir überqueren die Weide westwärts und kommen in ein Waldstück, das viele Föhren aufweist. Durch ein Tälchen mit vielen Weissdornbüschen wandern wir abwärts Richtung Moutier und kommen an einem Stück eines Naturpfades vorbei wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück. Wie hin? Nach Moutier mit der Bahn von Solothurn, bzw. Basel oder Biel. Fahrplanfeld 411, bzw. 230. Wie zurück? Wie bei der Anreise. Wie lange? -Vom Bahnhof Moutier, 529 m ü. M. zum Pavillon, 653 m ü. M. 30 Min. -Vom Pavillon auf die Höhe „ Les Golats“, 735 m ü. M. 20 Min. -Rundgang über die Waldweide „Les Golats“ –höchster Punkt 835 m ü.M. - 30 Min. -Von „Les Golats“ zurück nach Moutier 40 Min. Kartenmaterial: -Landeskarte 1: 25 000 Moutier, Blatt 1106 -Wanderkarte 1: 60 000 Jura von Kümmerly+Frey |