Wir starten in Tegna. Steil bergan führt der rot/weiss/rot markierte Bergweg am Sonnenhang in Richtung der Kapelle St. Anna. Er führt durch die Waldlandschaft mit Kastanien, Buchen und Birken. Die kleine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert thront 200 Höhenmeter über den Dörfern der Gemeinde Terre di Piedemonte. Sie ist von weither, z.B. vom Centovalli oder aus der Gegend von Locarno zu sehen. Es ist ein Ort zum Innehalten. Von hier aus haben wir einen schönen Tiefblick auf die Flusstäler der Maggia und der Melezza und südwärts zum Lago Maggiore. Später erleben wir einen überraschenden Wechsel der Vegetation beim Eintritt ins Tal des Ri da Riei. Zwei verdorrte Riesenkastanien stehen am Wegrand. Eine Tafel macht uns darauf aufmerksam, dass ganz in der Nähe ein Kastanienhain, eine Selve, wieder gepflegt wird. Ein schattiger Weg führt uns ins Tal hinein. Wir überqueren eine kunstvoll gebaute Brücke. Der Weg auf Steinstufen oder -platten führt vorbei an Einzelhöfen und alten Kastanien bis zum höchsten Punkt im sonnig gelegenen Streccia. Die Wasserscheide überschreitend gehts dann bergab ins Maggiatal. In der Selve Ghiüla treffen wir am hier abzweigenden Weg linkerhand -er führt hoch hinauf über Campioi nach Aurigeno- auf eine gepflegte Selve. Rechts neben einem Gebäude ist nur noch ein etwa drei Meter hoher riesiger schwarz angebrannter Stock einer Riesenkastanie zu sehen. Das muss ein eindrücklicher Baum gewesen sein, mass ich doch einen Umfang von 9.50 Metern. Etwas weiter vorne, wo der Weg wieder absteigt, steht die zweite Riesenkastanie. Sie erreicht einen Umfang von über sieben Metern, weshalb sie den Titel «Riesenkastanie» tragen darf. Sie gehört damit zu etwa 300 Bäumen dieser Art im Tessin und Misox, die diese Auszeichnung erhalten haben. Mit einem Umfang von 7.20 Metern und einem Alter von 400 bis 500 Jahren ist der Baum ein echtes Naturdenkmal. Die dritte Riesenkastanie finden wir etwa 50 Meter weiter unten in der wenig gepflegten Selve. Sie ist total überwuchert und als Riesenbaum gar nicht sofort zu erkennen. Im Weiler Dunzio treffen wir auf ein Dörrhaus, ein «Gra». Eine Info-Tafel macht uns dann auf die vor etwa 10 Jahren erfolgte Restauration der Selve aufmerksam. Bis zur Forcola di Dunzio, wo der Weg nach Aurigeno abzweigt, laufen wir auf der Teerstrasse. Wir wollen aber hinunter an die Maggia. Also zweigen wir hier rechts ab. Am Schluss geht’s über steile Steinstufen hinunter in die Ebene und zum Fluss. Ein kühles Bad lockt. Etwas weiter vorne an der Hauptstrasse ist die Bushaltestelle.
Wie hin?
Von Locarno mit der Centovallibahn FART nach Tegna, Fahrplanfeld 620
Wie zurück?
Von Avegno Grotti mit dem Bus zurück nach Locarno, Fahrplanfeld 62.315, halbstündliche Verbindungen. Oder umsteigen in Ponte Brolla und mit der Centovallibahn zurück nach Tegna.
Wie lange?
-Tegna, Haltestelle FART, 255 m ü.M. – Oratorio Sant`Anna, 487 m ü.M. – Valle del Ri da Riei – Streccia, 623 m ü.M. 1 Std 15 Min.
-Streccia – Ghiüla – Dunzio, 521 m ü.M. – La Forcola da Dünz, 597 m ü.M. – Hängebrücke über die Maggia bei Torbècc, 289 m ü.M. – Bushaltestelle «Avegno Grotti» 1 Std. 20 Min.