Baumwanderung auf den Wisenberg im Grenzgebiet der Kantone Baselland und Solothurn
Startpunkt unserer Wanderung ist der Bahnhof Läufelfingen BL. Von hier führt uns der Wanderweg stetig aufwärts vorbei am Tierfriedhof, über Lichtungen und durch Wald, vorbei am Blaukreuzheim Hupp und zwei Einzelhöfen –immer gut geleitet von Wanderwegzeichen- durch die ruhige Juralandschaft. Zuoberst auf dem Wisenberg, 1001 m ü. M. –er ist der östlichste Tausendergipfel des Juras- steht in einer Lichtung der Aussichtsturm. 1923 erbaut, wurde der Turm in der Folgezeit zweimal erhöht und somit dem Wachstum der umgebenden Bäume angepasst.
Die drei Bau(m)phasen sind am Turm leicht zu erkennen. Auf der obersten Plattform haben wir eine phänomenale Rundsicht: in die Alpen vom Säntis bis zum Moléson, in die Vogesen und in den Schwarzwald bis in die Bodenseegegend und natürlich in die Ketten und Tafeln des Juras. Auch die drei Belchen in der Schweiz, in den Vogesen und im Südschwarzwald lassen sich von hier oben ausmachen. Auf der Ostseite verlassen wir die Wisenberg-Lichtung und kommen abwärts wandernd zur Wisenbergmatte, einer Bergwiese, auf der wir viele seltene Pflanzen antreffen. Am Waldrand treffen wir auf einen schönen Picknickplatz. Weiter geht’s Richtung Tüfelschuchi. Vor dem Abstieg kommen wir an einem Bunker aus der Zeit des 1. Weltkriegs vorbei. Er ist Teil der Fortifikation Hauenstein, einer Befestigungsanlage gegen einen befürchteten Angriff einer fremden Armee in dieser Zeit. In einem dichten Stechpalmen-Unterholz nehmen wir die Abzweigung Richtung Hasmatt. Auch hier finden wir eine blumenreiche Bergwiese, die auch unter Naturschutz steht. Abwärts vorbei am Hasmattbrünneli verlassen wir bei der nächsten Kreuzung den Wanderweg, folgen dem Weg ostwärts und stechen bei der nächsten Abzweigung an den Waldrand hinunter. Hier finden wir einen schönen Aussichtspunkt –auf der Karte 1:25 000 Punkt 814.8 - mit einer Feuerstelle und einer Bank unter einer Esche. Hier lässt sichs gut sein. Nachher folgen wir dem Waldweg und nach einer Doppelkurve sehen wir in einem Waldstück vor uns eine alte Buche. Ihre Krone ist etwas gelichtet. Der mächtige Baum weist einen Brusthöhenumfang von enormen 4.25 m auf. Abwärts über einen Feldweg kommen wir zu einer Feldscheune. Oberhalb stehen zwei alte Eschen. Der rechts stehende mächtigere Baum hat einen Umfang auf Brusthöhe von 4.40 m und zeigt einen riesigen Wurzelteller. Es handelt bei ihm um eine der grössten und dicksten Eschen der Schweiz. 100 m weiter links steht eine weitere grosse Esche. Leider konnte ich sie nicht vermessen, da gerade Mutterkühe mit ihren Kälbern hier weideten. Jetzt kommen wir zum Hof Mapprach. Wir erreichen zuerst den Garten, der nach englischem Vorbild 1866 angelegt wurde. Der Stil des englischen Gartens erkennen wir in natürlich wachsenden Bäumen, in Wiesen mit Wiesenblumen und in romantisch angelegten Gartenwegen. Die ganze Anlage ist von einem Lebhag umfasst. Der ehemalige Feuerweiher wurde in den Park integriert und ein Springbrunnen installiert. Nebst Buchen und Fichten finden wir hier Eiben, eine gewaltige Esche, Blutbuchen, Föhren, Feldahorn und Ulme, Mammutbaum, Lärche, Thuja, Schneeballblättriger Ahorn und Urweltmammutbaum (Metasequoia). Das Hofgut Mapprach entstand gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Seit 1747 gehört es der Basler Familie Zaeslin. Beim Hof sind Wohn- und Oekonomieteil unter einem Dach zusammengefasst. Typisch für den Basler Landsitz ist die Wohnungs-Aufteilung: Der Pächter wohnte im Erdgeschoss, die Basler „Herrschaft“, die sich nur in den Sommermonaten hier aufhielt, beanspruchte das Obergeschoss. Auf dem Wanderweg von Zeglingen Richtung Häfelfingen weiter kommen wir bald zu zwei alten Linden, die etwas erhöht vom Weg in der Weide stehen. Unter ihnen suchen die Rinder während der heissen Mittagszeit Schatten. Der Stamm des rechts stehenden Baumes ist hohl und auf eine Seite offen. Kräftige Wurzeln bilden einen grossen Teller. Leider konnte ich die Bäume der weidenden Mutterkühe wegen nicht vermessen. Bei Hofmatt erreichen wir die Landstrasse. Beim Rütihof zweigen wir rechts ab und wandern Richtung Stolten und Sommerau. Unten im Tal, im Stierengraben kommen wir zum Giessen. Das Wasser fällt über eine fast 20 m hohe nach hinten gewölbte waagrecht geschichtete Felswand auf einen Tuffkegel. Eine Feuerstelle und Bänke laden ein; schattig und feucht ist es aber hier. Vielleicht nehmen wir ein Fussbad. Abwärts durch den Stierengraben, mal rechts und mal links des Baches wandern wir in etwas mehr als einer halben Stunde zum Bahnhof Sommerau an der Linie Sissach-Olten. Wie hin? Mit der S9 von Olten bzw. Sissach nach Läufelfingen. Wie zurück? Von Sommerau mit der S9 nach Sissach bzw. Olten. Wie lange? -Von Läufelfingen, 559 m ü. M. auf den Wiesenberg, 1001 m ü. M. 1 Std. 25 Min. -Vom Wisenberg über Wisenbergmatte, 945 m ü. M., Tüfelschuchi, 885 m ü. M. und Hasmatt, 875 m ü. M. zum Hof Mapprach, 675 m ü. M. 35 Min. -Von Mapprach über Hofmatt, 653 m ü. M. und Rütihof, 630 m ü. M. zum Giessen im Stierengraben, 530 m ü. M. 30 Min. -Vom Giessen zum Bahnhof Sommerau, 450 m ü. M. 40 Min. Diese Wanderung führt in eine ruhige Juragegend mit interessanten Ausblicken, einem überwältigenden Panorama und vielen „Aufmerksamkeiten“ unterwegs. |
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