Murgtal und Mürtschen/SG und GL
Vom Kastanienhain zu den ArvenwäldernIm Murgtal durchwandern wir, ausgehend von der Ortschaft Murg, in südlicher Richtung von den Kastanienhainen oberhalb des Walensees bis zu den Arvenbeständen beim Murgsee und auf Mürtschen in alpiner Bergwelt alle Stufen der Vegetation. Das obere Murgtal –der untere Teil ist für uns nicht sehr attraktiv, weil der Wanderweg zum grossen Teil auf der Fahrstrasse verläuft- erreichen wir vom Bahnhof Murg aus mit dem Murgtal-Bus (kein fester Fahrplan, Tel. 081 738 14 41) oder mit dem PW bis zum Parkplatz P1 hinter Merlen, was uns am Ticketautomat bei Untere Plätz 10 Fr. kostet. Hier ist der Start des Rundwegs zum Murgsee und über Mürtschen wieder zurück. Am Wochenende ist das Murgtal gut besucht, der Parkplatz meist voll. Durch ein Weidegebiet mit einzelnen Bergahornen steigt der Weg steil an. Rechts ist das Rauschen des Murgbaches zu hören. Wir kommen bei der Alp Mornen vorbei. Am Morgen, wenn dieser Teil des Wegs noch im Schatten liegt, ist es hier angenehm zu laufen. Beim letzten Haus in Schwarzton treffen wir auf eine Infotafel zum Arvenreservat. Jetzt geht der Weg in einen schmaleren „richtigen“ Wanderweg über und steigt in ein paar gepflästerten Kehren steil an. Am Wegrand sind erste Arven auszumachen; der Wald wirkt anders, besonders, die Gegend wilder und geheimnisvoller. Die Arve ist erkennbar an den fünfnadeligen Büscheln und ihrer manchmal „abenteuerlich“ aussehenden, durch Lawinen, Blitz oder Sturm geformten Erscheinung. Dieser Arvenwald, wir kennen ihn im Wallis und im Engadin, dort mit der Lärche vermischt, im Gebiet Murg und Mürtschen ist das nördlichste Vorkommen in der Schweiz. Die Bäume verschiedener Altersstufen wachsen in lockerer Verteilung nebeneinander, bevorzugt auf Felsblöcken, wo der Schnee kürzer liegen bleibt. Bis 600 Jahre alte Bäume mit einem Stammdurchmesser von über 1 m sollen hier stocken. Im fast 200 ha grossen Naturwaldreservat wird auf eine Holznutzung verzichtet; Erhaltung und Förderung der Arven, die lange wegen Holzschlag und Beweidung der Alpen nieder gehalten wurden, gehen vor. Eine schöne Stelle erreichen wir, wo der Weg ein Stück dem Bach nach führt. Die Alp Guflen mit der Alphütte an einer Felswand erleben wir nochmals ein Stück alpiner. Nachher führt der Weg oberhalb des unteren Murgsees – der Talkessel ist schon 1935 geschützt und zum Naturdenkmal erklärt worden und der von Sumpf umgebene See ist nicht zugänglich- weiter aufwärts, von wo wir einen Blick auf die Wasserfläche und ein überraschend klares Spiegelbild der gegenüberliegenden Berggipfel werfen, vorbei am Murgbachfall, zum obern Murgsee. Hier weitet sich der Blick auf das Hochtal mit dem See und den umgebenden Berggipfeln, Bützistock, Gufelstock, Schwarzstöckli und rechts der Murgseefurggel der Etscherzapfen. In der Murgseehütte machen wir Rast. Das Berggasthaus ist von anfangs Mai bis Ende Oktober geöffnet (SAT Tel. 00870 762 826 352). Bekannt ist es bei Fischern, die hier im klaren Wasser des Bergsees ihrem Hobby frönen können. Infos unter www.murgsee.ch Mit 1985 m ü.M. erreichen wir auf der Murgseefurggel am Übergang zu Mürtschen den höchsten Punkt unserer Wanderung. Ein Stück nachher bergab kommen wir zu den ersten dicken Arven. Ein zweistämmiges Exemplar finden wir am Wegrand, ein Teil der Wurzeln ist über einen Felsen gewachsen. Von hier aus haben wir auch einen Überblick auf den Arvenwald Mürtschen. Immer im Anblick der Südwand des Mürtschenstockes folgen wir dem Wanderweg abwärts und erleben noch ein paar spezielle Arven. Eine Arve am Wegrand talabwärts hat auf einem Felsblock ein gewaltiges Wurzelwerk gebildet. Bis zur Abzweigung nach Robmen auf 1616 m herrrschen Arven vor, anschliessend nimmt der Bestand an Fichten wieder überhand. Über Unter Mürtschen und entlang des Gsponbachs schliessen wir die Rundwanderung nach einem steilen Stück auf der rechten Seite des Gsponbachfalls beim P1 ab. Wie hin? Wie weg? Wie lange? Kartenmaterial: Kastanienweg ![]() |
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