Rundwanderung zur Eiche von Châtillon/JU
Die „Chêne des Bosses“Courrendlin erreichen wir bequem mit dem Bus von Delémont aus. Ausgangs Dorf, Bushaltestelle „Les Ecoles“, beginnt die Wanderung Richtung Vellerat, zuerst auf Hartbelag aufwärts, nachher auf angenehmem Weg um die Felsnase herum über der lärmigen Schlucht von Choindez. Sind wir nicht allzu früh unterwegs, gibt’s im „Coq d`Or“ einen Kaffee – geöffnet ab 10.30h, Dienstag und Mittwoch geschlossen. Nach einem Weiher kommen wir auf die Fahrstrasse, die bergaufwärts eine Kehre nach links macht. Über einen Grasweg kürzen wir ab, folgen dann aber bei der 2. Kehre nach links dem Wanderweg bis Montagne, Pt. 976, dem Scheitelpunkt unserer Wanderung. Rechts haben wir die Felswände des Forêt de la Cendre vor uns. Hinweistafeln machen darauf aufmerksam, dass in den Felswänden das Klettern während der Aufzuchtzeit der Felsbrüter ( u. a. Wanderfalken, Felsenschwalben) nicht gestattet ist. Weiter Richtung Chatillon erreichen wir im kühlen Schatten des Nordhangs eine Refuge mit Feuerstelle und Bänken. 50 m weiter oben, von der Strasse her gut einsehbar, treffen wir auf eine schöne Weisstanne mit Brusthöhenumfang von über 5 m. Etwa 300 m weiter auf dem Weg abwärts kommen wir im Gebiet „Forêt des Vieux Ponts“ links des Weges zu einer Felswand, wo nebenan die dickste Weisstanne des Gebietes steht, ca. 70 m vom Weg weg am Gegenhang, über ein Bächlein erreichbar. Das Prachtsexemplar mit moosigem Stamm, gerade gewachsen, mit kleinen Tännchen in Begleitung, hat einen Brusthöhenumfang von 5,45 m. Ab La Montagne ist wieder Hartbelag angesagt und vor Châtillon können wir über einen Biker-Weg etwas abkürzen. Unten am Bach, Le Bie, stossen wir auf den Wegweiser zur tausendjährigen Eiche. Der Weg führt dem Bach nach; Tafeln zu Bäumen, Vögeln und nach der Brücke zu Schmetterlingen begleiten uns. In der Weidelandschaft, auf leicht nach Norden abfallendem Gelände, steht unsere Eiche, grosszügig eingehagt, mit dem Vermerk: Betreten des Geländes auf eigene Gefahr. Ein dicker Ast am Boden liegend zeigt, dass die Warnung offenbar berechtigt ist. Wir halten uns ausserhalb der Abschrankung, sehen ja genug, das dient auch dem Schutz des Baumes. Eine verletzte Stelle auf der Nordseite der Eiche ist mit Schindeln abgedeckt, ein Seitenast ohne Blätter ist mit einem Seil gesichert, sonst zeigt sie jetzt Mitte Mai ihre spriessenden Blätter. Der beeindruckend mächtige Baum mit einem Brusthöhenumfang von fast 9 m in der ruhigen Weidelandschaft strahlt Ruhe und Beständigkeit aus. Einzig die Vögel, die sich auf dem Baum tummeln und sich offenbar sehr wohl fühlen, unterbrechen die Ruhe. Diese Ruhe, bleibt man länger bei der Eiche, überträgt sich auf einem, und die Vorstellung von „tausend Jahre alt“ – „tausend“ heisst ja auch „sehr viel“- ist nicht so abwegig, weil in der Ruhe jeder Zeitbegriff „verschwindet“. Die Chêne des Bosses, so genannt wegen der Beulen am Stamm, hat schon mehrere Blitzeinschläge überstanden und 1960 sogar ein Feuer, das ein unvorsichtiger Naturfreund beim Ausräuchern eines Hornissennestes gelegt hatte. Die Schindeln sollen eine Schädigung des Stammes verhindern. Es ist auch anzunehmen, dass die Eicheln der Schweinemast dienten, bekanntlich wachsen ja „auf den Eichen die besten Schinken“. Eine weitere dicke Eiche finden wir am Weg zurück ins Dorf, wo wir rechter Hand abzweigen nach Courrendlin. Zuerst auf Hartbelag, dann durch Feld und Wald ist der Weg gut zu machen.
Wie hin?
Mit dem Zug nach Delémont, Bus nach Courrendlin, Fahrplanfeld 22.211. Ligne 11: Delémont –Courrendlin –Moutier oder Ligne 18: Delémont-Courrendlin -Rebeuvelier Wie zurück?
Wie bei der Anfahrt. Wie lange?
Courrendlin, Bushaltestelle „Les Ecoles“, 444 m ü.M. – Vellerat, 666 m ü.M. 40 Min. Vellerat – La Montagne, 976 m ü.M. – La Montagne de Châtillon, 724 m ü.M. – Chêne des Bosses Châtillon, ca. 570 m ü.M. 1 Std. Chêne des Bosses – Châtillon, 546 m ü.M. – zurück nach Courrendlin 40 Min. Kartenmaterial: 1981 schloss sich die Gemeinde von Liernu ( in der Nähe von Namur, Belgien) mit ihrer europaweit bekannten Eiche in der „Chaine des gros et protégés Chênes d`Europe“ zusammen mit der Chêne-Chapelle von Allouville-Bellefosse in der Normandie. 1991 kam zu dieser Vereinigung die Chêne des Bosses dazu. |